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John Oliver Haugg e-mail: Stand: 17. Aug. 2010 |
Kann
ich das schaffen? Etwa
800 km zu gehen und ein ganzes Land zu Fuß zu durchqueren. Dazu benötigen Sie
den Willen, es zu schaffen und die Ausdauer daran zu bleiben. Wenn Sie dann
unterwegs sind, werden Sie sehr schnell merken, dass es nicht so schwer ist
diesen Weg zu gehen. Millionen vor Ihnen haben es schon getan, Männer und
Frauen, jung und alt und auch Kinder gehen immer wieder mit. Wo
kann ich übernachten? Auf
dem heutigen Weg gibt es alle paar Kilometer eine Herberge, in der die Pilger günstig
oder auf Spendenbasis übernachten können. Sie sollten dafür einen Schlafsack
(auf jeden Fall) und ggf. eine Isomatte (für alle Fälle wenn Sie im Sommer
oder einem Heiligen Jahr gehen) mitnehmen. Wie
lange geht man so am Tag? Am
besten nach eigenem Rhythmus! Sie können dabei in etwa die Entfernungen zu den
Herbergen einbeziehen. Für mich war eine gute Tagesdistanz zwischen 20 und 27
km. Manchmal ging ich länger (bis zu 40 km am Tag), öfter auch kürzer, wenn es
Sehenswertes in den
Ortschaften auf dem Weg gab. Die
Dauer von ca. 5 bis 6 Wochen ist etwas lange Für
den Weg von St.-Jean-Pied-de-Port bis nach Santiago brauchen Sie zwischen 31 und
etwa 35
Tagesetappen und Sie sollten sich Pufferzeiten gönnen. Einige Pilger die ich
traf haben sich selbst unter Druck gesetzt und es dadurch sehr schwer gehabt
(wenn Ihr Thema allerdings ist, zu lernen dass Sie sich immer wieder unter Druck
setzen, dann kalkulieren Sie ruhig knapp). Diese o. g. Zeit brauchen Sie auch, um erst mal „zu sich zu kommen“. Vielleicht kennen Sie das Gefühl im Urlaub nach ca. 2 bis 3 Wochen: gerade wenn Sie anfangen zu entspannen, müssen Sie wieder heim. Wenn ich weniger Zeit habe? Natürlich können Sie auch kürzer pilgern. Manche gehen den Weg von zu Hause aus in mehreren Jahren. Jedes Jahr Etappen von ca. 2 bis 3 Wochen, bis sie irgendwann in Santiago ankommen. Wenn Sie z. B. insgesamt nur drei Wochen, einmal gehen wollen und in Santiago ankommen wollen, dann schätzen Sie Ihre km pro Tag, die Sie schaffen wollen und rechnen die Kilometer zurück. Eine Liste mit den Kilometerangaben finden Sie, wenn Sie hier klicken. Was
brauche ich alles? Viel
Bereitschaft, mit sich selbst zu sein. Ansonsten, nicht viel! Ihren Ausweis (Personalausweis genügt), Geld für die Herbergen und für Verpflegung, sinnvollerweise einen Rucksack, eine Wasserflasche, wenig Kleidung zum wechseln, gute Schuhe und Regenschutz, ggf. eine kleine Notfallapotheke, persönliche Sachen sollten Sie sehr, sehr begrenzen. Ich empfehle nicht mehr als 10 kg einzupacken. Wie
viel Geld brauche ich dort? Auch
nicht viel! In den meisten Herbergen gibt man Spenden, die z. T. vorgegeben bzw.
erwartet werden. Diese sind sehr gering und liegen bei ca. 1,5 Euro bis 4,--
Euro.
In privaten Herbergen können es 5,-- Euro bis 10,-- Euro werden (diese sind aber
eher selten am Weg) und Pensionen sind ab ca. 10,-- Euro aufwärts zu haben. In
der Regel genügen aber die normalen Herbergen zu den günstigen Konditionen Ich
benötigte für Herbergen, ein umfangreiches Essen am Tag und Reiseproviant ca.
300,-- bis 500,-- Euro / Monat. Gibt
es unterwegs genügend Möglichkeiten zu essen ...? Ja,
gerade wenn Sie im Frühling bis Herbst auf dem Jakobsweg unterwegs sind, gibt
es in regelmäßigen Abständen Ortschaften, in denen Sie Verpflegung und
Unterkunft erhalten können. Häufig gibt es auch zusätzliche
Trinkwasserquellen unterwegs. Kann
ich als Frau auch alleine gehen? Etwa ein Drittel der Pilger sind Frauen. Viele davon pilgern auch alleine. Je mehr sie zu Zeiten gehen in denen viele Pilger unterwegs sind, um so seltener sind Sie alleine. Wann
pilgern die meisten? Viele pilgern: 1.
Im Sommer, vor allem im August & September, denn da haben die Spanier
Ferien. Sie können sich auch die Pilgerstatistiken runterladen: hier klicken Was ist ein heiliges Jahr? Ein Heiliges Jahr ist das Jahr, in dem der 25. Juli, der Jakobstag, auf einen Sonntag fällt (das nächste ist 2004). In diesem Jahr vergibt die katholische Kirche den Pilgern alle Sünden, wenn sie bereuen und zur Buße bis nach Santiago gepilgert sind. Die Kathedrale betreten Sie dann von hinten durch die Puerte del Perdòne, dem Tor der Vergebung. In diesem Jahr wird auch zu jeder Pilgermesse der Weihrauchkessel geschwenkt, was in den anderen Jahren nur zu besonderen Anlässen geschieht und ein wahres Erlebnis ist! Wie
ist die Sicherheit auf dem Weg? Der
Weg ist ein geschützter Raum, der von der Bevölkerung sehr geachtet wird.
Vielerorts werden die Pilger noch als „heilige Menschen“ anerkannt und mit
guten Wünschen und auch mal mit Speisen beschenkt. Von unangenehmen Taten habe
ich bisher noch nicht gehört, Sie sollten aber trotzdem, wie auf jeder Reise,
die nötige Vorsicht walten lassen. Wenn
ich kein Spanisch kann? Macht
nichts, kann ich auch nicht. Um so weniger können Sie sich von Ihrem Weg
durch allzu viele Gespräche mit anderen ablenken. Für die Kommunikation in den
Herbergen und Restaurants kommen Sie mit deutsch und englisch recht weit und
wenn es nicht mehr hilft, findet sich bestimmt ein anderer Pilger der übersetzt
– es ist alles da, was Sie brauchen. Haben Sie nur Vertrauen! Wenn
ich nicht so lange Urlaub habe? Dann
lassen Sie es. Sie könnten noch auf die Kurzversion ausweichen, die ich aber
nicht empfehle. Es ist möglich mind. drei Wochen und mehr zu gehen. Weniger
hat kaum Sinn. Wenn
ich eigentlich nicht so lange Urlaub habe? Dann fragen Sie sich, ob Sie wollen oder ob Sie eigentlich wollen. Wenn Sie wirklich wollen, werden Sie einen Weg finden. Meist haben Menschen so viele Überstunden und Resturlaub, dass es kein Problem wäre sich die Zeit zu nehmen und oft denken wir nur, wir sind unentbehrlich in der Arbeit. Genau da liegt der Haken: wollen Sie sich so viel Zeit für sich selbst nehmen? Kann ich meinen Hund mitnehmen? In die Herbergen dürfen Hunde nicht mitgenommen werden. Es bleibt das Übernachten im Freien oder im Zelt, was aber offiziell nicht erlaubt ist. Ich höre immer wieder von Pilgern, die ihren Hund mitnehmen, aber einfach ist es nicht. Es wird dann sicherlich eine Lehre im Umgang mit Themen wie z. B. abgewiesen werden, allein gestellt zu sein, etc. Vielleicht ist es aber auch schon ein Lernstück vorneweg, sich ggf. von seinem "Liebling" für ein paar Wochen zu trennen? Die Tagesetappen liegen so bei ca. 20 - 30 km am Tag. Je nach Alter und Größe des Hundes schafft das auch nicht jeder Hund (letzteres dürfte weniger ein Thema sein), was ggf. zu einer verlangsamten Reise führt (was auch nicht schlecht sein muss). Gibt es da Ärger mit (freilaufenden, wilden) Hunden? Ich hatte keinen, wurde aber auch mal mehr, mal weniger von Hunden angebellt. Meist waren das Hunde hinter irgendwelchen Gartenzäunen. Ich höre immer wieder von "Begegnungen mit Hunden" und ggf. der eigenen Angst damit. Von einem Kampf oder angefallen werden von Hunden habe ich nur in Paulo Coelho´s Erlebnisbericht gelesen, konkrete andere Beispiele von Verletzungen durch Hunde sind mir nicht bekannt. Es gilt mal wieder: Wenn Sie ein Thema mit Hunden haben (z. B. Angst davor), dann ist es gut Möglich, dass Ihnen diese Angst davor gerade auf dem Jakobsweg (auf dem Weg zu sich selbst - und da gehört die eigene Angst ja auch dazu) wieder begegnet. Übrigens: Das der Jakobsweg immer mit dem Hund in Verbindung gebracht wird, liegt u. a. daran, dass am Ende des "Sternenweges" (die Milchstrasse führt entlang des Jakobsweges, weshalb dieser auch so genannt wird) das Sternenbild des Hundes steht!
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